BVO News
Das BVO-Info Nr. 8 mit folgenden Themen ist erschienen und im Mitgliederbereich einsehbar:
- Genome Editing: Bioökonomierat fordert neues EU-Gentechnikrecht
- Europa gerät in der Gentech-Gründerszene weiter ins Hintertreffen
- Cibus Raps-Bescheid vom BVL zurückgenommen
- QSS: Probenahme Winterungen 2018
- Bundeslandwirtschaftsministerin baut Struktur im Ministerium aus
- IVA-Sammelaktion für unbrauchbar gewordene Pflanzenschutzmittel
- Anbau von kleinkörnigen Leguminosen in Deutschland
- GFPi begrüßt öffentliche Förderung der Weizenzüchtung
Der Europäische Gerichtshof stellte am 25. Juli 2018 klar: neue Produkte, die mit CRISPR und ähnlichen Technologien hergestellt werden, müssen die zeitaufwendige Zulassung des EU-Gentechnikrechts durchlaufen. Ungeachtet dessen, entwickeln sich die Genome-Editing-Technologien international rasant. Der Bioökonomierat legt eine differenzierte Bewertung der Technologien vor und appelliert an die Politik, das Gentechnikrecht zu modernisieren.
Als einer der größten Erzeuger in der Landwirtschaft innerhalb der EU steht die deutsche Land- und Ernährungswirtschaft vor erheblichen Herausforderungen. Damit insbesondere kleine und mittlere Betriebe unter der steigenden Erderwärmung, Automatisierung und Nachfrage nach sicheren Lebensmittel wettbewerbsfähig bleiben, sind Innovationen entlang der Wertschöpfungskette in der Land- und Ernährungswirtschaft zwingend notwendig. Das BMEL ruft daher auf, Ideen einzureichen.
Der Getreidefonds Z-Saatgut e. V. (GFZS) hat Informationen zum Saatgutwechsel bei Getreide im Wirtschaftsjahr 2017/2018 bekannt gegeben. Auf 56 Prozent der insgesamt rund 5,8 Millionen Hektar großen Getreideanbaufläche in Deutschland wurde Z-Saatgut angebaut. Gegenüber dem vergangenen Wirtschaftsjahr bleibt der Saatgutwechsel somit gleich und liegt wie in den vorigen Jahren weiterhin zwischen 55 und 60 Prozent.
Eine dreizehnjährige wissenschaftliche Kraftanstrengung findet ihren Höhepunkt in einer ‚Science‘-Publikation: Über 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 73 Forschungseinrichtungen in 20 Ländern haben gemeinsam das Genom des Brotweizen kartiert. Federführend daran beteiligt waren auch Forschende des Helmholtz Zentrums München und des Leibniz-Instituts für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) Gatersleben. Durch die Erkenntnisse erhoffen sich die Beteiligten neue Perspektiven für die Welternährung.
Das BVO-Info Nr. 7 mit folgenden Themen ist erschienen und im Mitgliederbereich einsehbar:
- EuGH: Organismenaus Mutagenese fallen unter GVO-Richtlinie
- Bundesrat stimmt Änderung der Saatgutverordnung zu
- SPD will Ackerbau und Insektenschutz zusammenbringen
- Ökoanbaufläche in Deutschland 2017 um 10 Prozent gewachsen
- Polen lässt ausnahmsweise Neonikotinoide in der Rapsbeizung zu
- Berschreibende Sortenliste 2018 erschienen
BMEL: Zum Urteil des Europäischen Gerichtshofs zu den neuen molekularbiologischen Züchtungstechniken
Der Europäische Gerichtshof hat heute wichtige rechtliche Fragen zu den sogenannten neuen Züchtungstechniken geklärt. Dazu zählen beispielsweise das Genome Editing mit CRISPR/Cas9 und Züchtungsverfahren mit chemischer Behandlung oder ionisierender Bestrahlung von Pflanzen beziehungsweise Samen.
Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, nach der Verkündung des Urteils:
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat heute sein Urteil zur Bewertung von Pflanzen, die mit Hilfe neuer Mutageneseverfahren wie dem Genome Editing entwickelt wurden, veröffentlicht. Unabhängig von der Art der Veränderung stuft das Gericht Pflanzen aus Mutagenese pauschal als gentechnisch veränderte Organismen (GVO) ein. Danach folgt der EuGH einer rein prozessbezogenen Betrachtung und lässt das entstandene Produkt außer Acht.
Mit „Mutagenese“ werden alle Verfahren bezeichnet, die es, anders als die Transgenese, ermöglichen, das Erbgut lebender Arten ohne Einführung einer fremden DNS zu verändern. Dank der Mutagenese-Verfahren konnten Saatgutsorten mit Resistenzen gegen ausgewählte Herbizide entwickelt werden.
Bereits im Frühjahr 2017 hatte sich das SPD-Netzwerk „Agrar- und Ernährungswirt-schaft“ für eine nationale Ackerbaustrategie ausgesprochen. Ein weiteres, am 18. Juli 2018 vorgelegtes Positionspapier mit dem Titel "Ackerbau und Insektenschutz zusammen denken" ist die Ergänzung des im Februar 2017 vom SPD-Netzwerk „Agrar- und Ernährungswirtschaft“ veröffentlichten Papiers „Für eine nachhaltige und res-sourcenschonende Landbewirtschaftung in Deutschland“ und soll die nun anstehende Erarbeitung einer nationalen Ackerbaustrategie unterstützen.