Klima-Monitoringbericht 2023: Notwendige Anpassungen der Landwirtschaft an den Klima-wandel
Kürzlich veröffentlichte das Umweltbundesamt (UBA) den dritten Bericht der Bundesregierung zur Deutschen Anpassungsstrategie an der Klimawandel (DAS). In diesem Format präsentiert das UBA die Klimaentwicklung in Deutschland sowie Indikatoren für die Klimawandelfolgen und stellt die Situation der verschiedenen betroffenen Bereiche sowie speziell die Veränderungen und Anpassungsstrategien in der Landwirtschaft dar.
Demzufolge hat Deutschland den weltweit größten Wasserverlust zu beklagen, welcher seit dem Jahr 2000 2,5 Kubikkilometer pro Jahr beträgt. Der durch die Hitzetendenzen sinkende Grundwasserspiegel wie auch der direkte Einfluss der steigenden Temperaturen und veränderten Niederschlagssituation macht sich vielerorts in Ertragsschwankungen bemerkbar, obwohl das generell wärmere Klima und der höhere CO2-Gehalt der Atmosphäre übergeordnete Gunstfaktoren darstellen. Trotz regionaler Unterschiede zeigen sich auch überregionale Tendenzen. So kommt es sukzessive zu einer Verlagerung und Verlängerung der Vegetationsperioden. Zeitgleich nehmen punktuell schnell wechselnde Wetterereignisse zu, welche die Landwirtschaft vor massive Herausforderungen hinsichtlich der Planbarkeit stellen. Ein veränderter klimatischer Jahresverlauf, im Zusammenspiel mit Faktoren wie Hitzestress oder extremen Niederschlägen, verändert auch die Befallsraten und die Konstellation von Schadorganismen und Krankheiten sowie die Qualitätsparameter des Getreides wie aktuell beim Backweizen festzustellen. Da es sich hierbei um multifaktorielle Effekte handelt, sind diese Ertragsschwankungen durch Voraussagen und Monitoringsysteme schwer fassbar. Die Statistik unten zeigt dies deutlich. Laut dem UBA-Bericht sind in den vergangenen Jahren 54 Prozent der Ernteschäden auf Trockenheit bzw. Dürre zurückzuführen (insbesondere im Dürrejahr 2018), in 26 Prozent der Fälle spielten kurzfristige, lokale Ereignisse wie Hagel, Sturm oder Starkregen eine Rolle. Die notwendige und großenteils bereits umgesetzte Reaktion der Landwirtschaft beschreibt der Bericht als sehr innovativ und geprägt durch eine Kombination von Fruchtfolge und Sortenwechsel. Flexibilisierung und nicht Spezialisierung in der Sortenauswahl charakterisiert laut den Ausführungen des UBA den zukünftigen Erfolg der landwirtschaftlichen Anpassung an den Klimawandel. Insbesondere wärmeliebende Kulturen wie Hartweizen, Hirse, Sonnenblume und Soja erleben nach Aussage des Berichtes einen kontinuierlichen Aufschwung. Aufgrund der Flexibilität sind einjährige Kulturen unter den aktuellen Verhältnissen deutlich besser planbar und attraktiver als mehrjährige. So hat beispielsweise der verfrühte Blühbeginn auf Kulturarten wie Apfel durch Spätfröste einen deutlich negativen Einfluss, während bei Raps dadurch die Fruchtfolge und das Management von Schadorganismen deutlich verbessert werden kann, so das UBA.