BVO News
Kranke Erbsen- und Ackerbohnenpflanzen gehen derzeit nicht nur regional, sondern aus ganz Deutschland bei Dr. Heiko Ziebell am Julius Kühn-Institut (JKI) in Braunschweig ein. Sie zeigen auffällige starke Vergilbungen und gestauchte Triebspitzen mit deformierten Blättern. Es handelt sich um die Symptome eines Nanovirus, einer Viruskrankheit, die in diesem Frühsommer flächendeckend ganze Felder an Hülsenfrüchten befallen hat.
Die Europäische Kommission legte am 15.06.2016 Kriterien zur Bestimmung endokriner Disruptoren im Zusammenhang mit Pflanzenschutzmitteln und Biozidprodukten vor. Endokrine Disruptoren sind – sowohl natürlich vorkommende als auch chemische – Stoffe, die die Funktion des Hormonsystems stören und dadurch schädigende Wirkung bei Menschen oder Tieren hervorrufen können. Die Kommission stellte Entwürfe für zwei Rechtsakte vor, in denen wissenschaftliche Kriterien festgelegt sind, die in den Bereichen Pflanzenschutzmittel und Biozide eine genauere Identifizierung chemischer Stoffe ermöglichen, bei denen es sich um endokrine Disruptoren handelt.
Die Frage, wie gut die Qualität von Zertifiziertem Saatgut ist, diskutierten am 15.6. auf den DLG-Feldtagen Vertreter aus Pflanzenzüchtung, Landwirtschaft, Saatgutaufbereitung und -anerkennung sowie Medien am Stand des Gemeinschaftsfonds Saatgetreide (GFS). Die Qualität von Z-Saatgut wird durch das Qualitätssicherungssystem für Z-Saatgut (QSS) überwacht. Das von Pflanzenzüchtung, Vermehrung und Handel getragene System wurde vor über zehn Jahren etabliert und wird stufenweise weiterentwickelt. Aktuelle Ergebnisse der QSS-Probenahme stellte Franz Beutl, Sprecher der AG QSS und Geschäftsführer der IG Pflanzenzucht, vor. Es zeigten 92 Prozent der fast 1000 untersuchten Proben von Wintergetreide in 2015 eine gute bis sehr gute Qualität, die auf verstärktes Qualitätsmanagement, insbesondere durch Selbstkontrolle und unabhängige Auditierung, zurückzuführen ist.
Der geplante Zollabbau für Agrarprodukte im Rahmen der Transatlantischen Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) dürfte zu zusätzlichen Importen vor allem von Mais und Weizen aus den Vereinigten Staaten in die EU führen. Davon geht die Bundesregierung in einer Antwort (18/8477) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (18/8135) aus.
Die ökologisch wirtschaftenden Betriebe zeigen großes Interesse an Maissaatgut aus ökologischer Vermehrung. Nach Schätzungen der Pflanzenzüchter könnten die Absatzzahlen für Öko-Saatgut in diesem Jahr auf über 43.000 Einheiten klettern. Das berichtet das Deutsche Maiskomitee e.V. (DMK).
Eine kürzlich veröffentlichte Studie über den sozio-ökonomischen Wert der Pflanzenzüchtung in Europa belegt deren starken Einfluss auf Wachstum und Beschäftigungszahlen sowie Umweltschutz und den Erhalt der Biodiversität.
Im Rahmen der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat die Bundesregierung klargestellt, dass der integrierte Pflanzenschutz gemäß § 2 des Pflanzenschutzgesetzes sowohl vorbeugende Maßnahmen als auch direkte Bekämpfungsmaßnahmen, die so spezifisch wie möglich gegen den jeweiligen Schaderreger wirken sollen, beinhaltet. Der chemische Pflanzenschutz ist hiervon nicht ausgeschlossen.
In der Europäischen Union (EU), war Frankreich (mit 18% des Gesamtwertes der EU) der Mitgliedstaat, der den größten Beitrag zum Wert der landwirtschaftlichen Erzeugung leistete. Mit einem gewissen Abstand folgten Deutschland (14%), Italien (13%), Spanien (10%), das Vereinigte Königreich (8%), die Niederlande (7%) und Polen (5%). Zusammen machen diese sieben Mitgliedstaten etwa drei Viertel der gesamten landwirtschaftlichen Erzeugung in der EU aus.
Der positive Trend der vergangenen Jahre setzt sich fort. Die Nachfrage nach Bioprodukten nimmt weiterhin zu, immer mehr Produzentinnen und Produzenten wirtschaften biologisch, die Biofläche wächst, und inzwischen liegen aus 172 Ländern Zahlen zum Biolandbau vor, wie die jüngste Ausgabe der Studie „The World of Organic Agriculture“ zeigt. Diese wird vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) und IFOAM – Organics International gemeinsam herausgegeben.