Studie zu Importen gebeizten Saatgutes
Im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) führte die AFC Consulting GmbH in Bonn eine Studie zu den Importen von gebeiztem Saatgut durch. Im Abstract ist zu lesen:
„In Deutschland darf aus der EU importiertes gebeiztes Saatgut ausgebracht werden, selbst wenn es mit Pflanzenschutzmitteln behandelt ist, welche keine Zulassung in Deutschland besitzen. Aus diesem möglichen Defizit im EU-Recht, welches zum Zeitpunkt der Verhandlungen zur Pflanzenschutzmittel- Verordnung nicht abschätzbar war, ergibt sich eine Lücke in der aktuellen Umweltrisikobewertung und Risikominimierung von Saatgutbeizen: Es ist weder möglich, die spezifischen Risiken für die Umwelt durch die Ausbringung von gebeiztem Saatgut in Deutschland abzuschätzen, noch geeignete Risiko-minderungsmaßnahmen festzulegen. Ziel dieser Marktstudie ist, Gründe für den Import und die Verwendung von gebeiztem Saatgut zu beleuchten und Informationen bezüglich der Menge und eingesetzten Pflanzenschutzmitteln zu geben. Die Erkenntnisse des Gutachtens sollen potenzielle, bisher noch nicht bei der Risikobewertung von Saatgutbeizen berücksichtigte Risiken für die Umwelt identifizieren, die durch die Ausbringung von importiertem gebeiztem Saatgut spezifisch für den Naturhaushalt in Deutschland entstehen können. Darauf basierend sollen mögliche Ansätze für die Risikobewertung und Risikominimierung von gebeiztem Saatgut auf regulatorischer Ebene erarbeitet werden.“
Aufgrund der Tatsache, dass der Handel mit gebeiztem Saatgut in der EU frei ist und das UBA hier Lücken in der Umweltrisikobewertung sieht. Somit ergäbe sich nach Ansicht des UBA eine Regelungslücke in der Zulassungsverordnung (EU) 1107/2009. Wie der weitere Umgang mit der vorgelegten Studie erfolgt, ist noch fraglich. Den kompletten Wortlaut finden Sie hier: Market analysis on import, quality and use in Germany of seeds treated in the European Union | Umweltbundesamt