BMEL legt Erntebericht 2016 vor
Die deutsche Getreide- und Rapsernte fällt 2016 unterdurchschnittlich aus. Das zeigt die aktuelle Erntebilanz des Bundeslandwirtschaftsministeriums.Witterungsbedingungen wie ein etwas zu trockener Frühherbst 2015 prägten die Ernte im aktuellen Berichtsjahr (September 2015 bis August 2016). Auch ein erneut zu milder Winter und die sehr starken Niederschläge in den meisten Regionen im Frühsommer beeinflussten die Ernte. Dies führte zu vermehrten Krankheiten bei Pflanzenkulturen sowie Ertrags- und Qualitätseinbußen.
Der Getreideertrag insgesamt (Weizen, Gerste, Roggen, Hafer, Körnermais) lag zwar um 4,5 Prozent niedriger als im Vorjahr, in dem die Ernte recht gut ausgefallen war, traf aber genau den Mittelwert der Jahre 2010 bis 2015. Allerdings fiel die Qualität der Ernte, abhängig vom jeweiligen Witterungsverlauf, regional sehr unterschiedlich aus. Die Fläche für den Anbau von Getreide, das zur Körnergewinnung genutzt wird, ist um 2,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr geschrumpft. Grund dafür ist, dass Landwirte verstärkt Flächen für den Anbau von Eiweißpflanzen, Winterraps und Zuckerrüben nutzen.
In Deutschland ist Winterraps mit Abstand die bedeutsamste Ölsaat. Obwohl die Anbaufläche für die Ernte 2016 um 3,9 Prozent größer war als im Jahr zuvor, fiel die Erntemenge um 7 Prozent geringer aus. Auch hier zeigen sich große regionale Unterschiede: Während das Ertragsniveau in Süddeutschland gut war, sind die Erträge in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Schleswig-Holstein teilweise um mehr als ein Viertel eingebrochen.
Der Anbau von Hülsenfrüchten, zu denen Erbsen, Ackerbohnen, Süßlupinen und Sojabohnen zählen, liegt im Trend: Da Landwirte Flächen mit stickstoffbindenden Pflanzen als ökologische Vorrangflächen melden können, setzt sich dieser Trend weiter fort. Erste Ernteergebnisse deuten auf ein durchschnittliches Ertragsniveau hin, die Ernte dauert aber noch an.