Eurostat: Zahlen und Fakten zur europäischen Landwirtschaft

24.02.2016
Eurostat-Pressestelle

In der Europäischen Union (EU), war Frankreich (mit 18% des Gesamtwertes der EU) der Mitgliedstaat, der den größten Beitrag zum Wert der landwirtschaftlichen Erzeugung leistete. Mit einem gewissen Abstand folgten Deutschland (14%), Italien (13%), Spanien (10%), das Vereinigte Königreich (8%), die Niederlande (7%) und Polen (5%). Zusammen machen diese sieben Mitgliedstaten etwa drei Viertel der gesamten landwirtschaftlichen Erzeugung in der EU aus. 

Diese Informationen werden von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, anlässlich der Veröffentlichung seines Statistischen Buchs über die Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft veröffentlicht. Diese Veröffentlichung ist in sieben Kapitel gegliedert und enthält Fakten und Zahlen zu den Themen: Struktur landwirtschaftlicher Betriebe, Landwirtschaftliche Gesamtrechnung und Agrarpreise, landwirtschaftliche Erzeugnisse, Landwirtschaft und Umwelt sowie die Produktion der Forst- und Fischereiwirtschaft.

In der EU wurde im Jahr 2014 eine Rekordernte von 331,7 Millionen Tonnen an Getreide (einschließlich Reis) verzeichnet. Frankreich blieb mit 72,7 Millionen Tonnen mit Abstand der größte Erzeuger von Getreide in der EU, gefolgt von Deutschland (52,0 Mio. Tonnen), Polen (31,9 Mio. Tonnen), dem Vereinigten Königreich (24,5 Mio. Tonnen), Rumänien (22,1 Mio. Tonnen), Spanien (20,6 Mio. Tonnen), Italien (19,4 Mio. Tonnen) und Ungarn(16,5 Mio. Tonnen). Wertmäßig macht Getreide in der EU 13% der gesamten landwirtschaftlichen Produktion und 25% der pflanzlichen Erzeugung in der EU aus. Im Vergleich zu 2013 ist die Getreideerntemenge im Jahr 2014 in weit den meisten der EU-Mitgliedstaaten gestiegen, mit den höchsten relativen Zunahmen in Slowenien (+41,9%), Zypern (+41,7%) und der Slowakei(+38,0%), gefolgt von Estland (+25,2%), Österreich (+24,4%), dem Vereinigten Königreich (+22,5%) und Ungarn (+20,9%). Den größten Rückgang verzeichnete hingegen Spanien (-19,0%) vor Griechenland (-8,2%) und Kroatien (-6,1%). Für die EU insgesamt stieg die Erntemenge an Getreide um 8%, während die Anbaufläche insgesamt unverändert blieb.  Über einen längeren Zeitraum betrachtet reichte die Getreideerzeugung in der EU von einem Tiefpunkt von 253 Mio. Tonnen im Jahr 2003 (einem Jahr schwerer Dürre) bis auf über 330 Mio. Tonnen im Jahr 2014 (einem Jahr mit sehr günstigen Witterungsbedingungen). Verglichen mit dem Durchschnitt im Zeitraum von 2000 bis 2012 war die Getreideerzeugung in der EU im Jahr 2014 um 15,2% höher, während die Anbaufläche um 5% geringer war. Bezogen auf die Mitgliedstaaten waren die größten Zunahmen der Getreideerzeugung in den drei baltischen Staaten Litauen (+72,4%), Estland (+70,3%) und Lettland (+68, 3%) zu verzeichnen. Darauf folgten Bulgarien (+56,9%), die Slowakei (+49,3%) und Rumänien (+39,1%). Rückgänge waren dagegen in Zypern, den Niederlanden, Italien, Spanien und Griechenland zu beobachten. Bei der Analyse der Zeitreihe sollte jedoch bedacht werden, dass die Getreideerzeugung sehr stark von den Witterungsbedingungen beeinflusst wird.